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Mogelverpackungen

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mad_flyer_one
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Mogelverpackungen

Beitrag von mad_flyer_one » Di 14. Jul 2015, 11:40

Natürlich wollen alle Unternehmer Geld verdienen. ;)
Die Art und Weise wird immer kurrioser. Als Endkunde hat man da kaum noch einen Überblick. Mittlerweile werden nicht nur die Verpackungen verkleinert, die Verpackungen bleiben in der selben Größe, nur der Inhalt wird verkleinert.

Seit über 10 Jahren fahr ich mit dem Zug zur Arbeit. Jeden morgen hol ich mir einen Kaffee zum Mitnehmen beim Bäcker. Das ist ein ortsansäßiger Bäckermeister. In den letzten Jahren musste ich große Veränderungen feststellen. Bestes Beispiel ist mein morgentlicher Kaffee. Unbahängig, das der Preis mehr als unverschämt hoch ist, 2,10 € für einen Becher Kaffee zum Mitnehmen (als Vergleich = Großstadt Hannover, Bahnhof = 1,50 - 1,60 €). In den letzten Jahren wurde nicht nur der Preis erhöht sondern die Bechergröße wurde verkleinert. In der Regel war auf dem Becher das Firmenlogo etc. drauf. Jetzt wurde der Becher wieder verkleinert. Erkennbar war es einfach, in einem alten Becher lagen noch ein paar "Löffel" und da konnte man dann den Größenunterschied sehen und hinzu kommt, dass die alten Deckel nicht mehr passten. :nana: Sie konnte mir daher keinen passenden Deckel geben, weil diese nicht mitgeliefert wurden. Das mit dem Kaffee geht mir so sehr auf den "Keks", das ich mir überlege, ob man sich nicht "beschweren" sollte. Für Kaltgetränke gibt es Eichstriche, vielleicht sollte man sowas auch auf die Kaffeebecher aufdrucken.
Nicht nur der Kaffeebecher, auch die Backwaren werden immer kleiner. wenn ich 10g von 100gr spare, dann kann man es einfach ausrechnen, was für einen Umsatzplus man dadurch hinbekommt ohne murren und zurren.
Ein halber Liter ist nunmal ein halber Liter und nicht 400 ml. Bild

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HigH_HawK
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Re: Mogelverpackungen

Beitrag von HigH_HawK » Di 14. Jul 2015, 15:25

An sich gebe ich dir Recht, was den Beschiss der Industrie und der Kleinhändler angeht, aber dem kann man auch vorbeugen, auch wenn ich wissentlich damit dem Händler meines Vertrauen schade. Wobei, wenn ich dies alleine mache, schadet es dem auch nicht, da müssen doch schon mehr Menschen folgen.

Einfach einen Thermo Becher kaufen und dann dort den Kaffee zuhause selber einfüllen. Schon hast du den Kaffee dabei und sogar in einem sichereren Behälter als diese Becher.

Ich verzichte deshalb schon auf solche Einkäufe, da mir mein Geld für einen solchen Beschiss, dann zu schade ist.

Dasselbe passierte auch, als der Mindestlohn eingeführt wurde. Schon kam beim Bäcker das belegte Brötchen nicht mehr 1,50 EUR, sondern gleich 3,50 EUR. Hier kann nur keiner den Riegel davor schieben, da der Einzelhandelbäcker seine Preise selber machen darf. Und solange Leute sich dort belegte Brötchen holen und den höheren Preis bezahlen, freut sich natürlich der Bäcker.

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mad_flyer_one
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Re: Mogelverpackungen

Beitrag von mad_flyer_one » Mi 15. Jul 2015, 11:31

Seit der letzten Änderung kauf ich bei dem Bäcker nichts mehr.
Kaffee wird jetzt jeden morgen frisch von mir gemacht, kostet mich einen Bruchteil von dem, was ich vorher ausgegeben hab.
hmmm...
ich war/bin einer der vielen "nicht" Bild Leser :D :D und kaufte bis vor einigen Jahren jeden morgen die Bildzeitung. 50/60 Cent pro Tag, die hab ich dann in mein "Smartphone" investiert und seit dem kaufe ich keine Bildzeitung mehr.
Was gönn ich mir jetzt dafür?!?!? :hecheln: :hecheln: :rocker: :rocker: :ugly: :ugly:

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Borderliner71
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Re: Mogelverpackungen

Beitrag von Borderliner71 » Fr 17. Jul 2015, 12:41

Das Thema "Mogelpackung" ist auch sehr zutreffend, um mal eine Beitrag von der anderen Seite der Ladentheke zu erzählen, was vielleicht auch Eure Einzelhändler zu Preissteigerungen gezwungen hat.

Wie alle Firmen benötige auch ich ein Geschäftskonto zur Abwicklung sämtlicher Zahlungen. Das Prinzip ist grundsätzlich mit dem Eurer Konten identisch, aber das war es dann auch schon. Insbesondere um auch mal ein paar Fahrzeuge bestellen zu können, die durchaus auch mal eine Zeit lang im Ausstellungsraum stehen können, ist ein Dispokredit sinnvoll. Nutze ich diesen Dispokredit, zahle ich einen (horrenden) Überziehungszins. Soweit logisch und vergleichbar mit jedem privaten Girokonto.

Seit letztem Jahr gibt es dort jedoch eine schon wirklich dreiste Änderung, welche meinen Kostenapparat nicht unerheblich in die Höhe treibt:

Ich nutze diesen Dispokredit nicht, weil mein Konto eine mehr als ausreichende Deckung aufweist. Trotzdem berechnet mir meine Bank Gebühren für diesen Dispokredit. :shock: Warum? Weil ich ihn nicht nutze. Habt ihr schon mal eine Rechung Eurer Werkstatt bekommen, weil ihr keine Inspektion macht?

Auf meine Erklärungsforderung bei meiner Hausbank bzgl. der "nicht Dispo nutzen-Gebühr" wurde mir gesagt, daß sie ja Eigenkapital zurückstellen müßten, falls ich den Dispo nutzen würde. Als ob die 3,8 Millionen im Tresor liegen hätten, falls all' ihre Kunden mal ihr Konto überziehen. Und vor allem, als ob diese mit Nullen und Einsen gespeicherte Zahlen auf der ganzen Welt tatsächlich mit irgendwelchem Bargeld beglichen würden. Dazu muß ich sogar noch sagen, daß dieser eingerichtete Dispokredit mit Eigenkapital meinerseits abgesichert ist.

Fakt ist also: Meine Bank berechnet mir eine Leistung. Egal ob sie diese erbringt, oder nicht. Um das zu übertragen müßte ich meinen Kunden also jährlich eine Rechnung schicken. Ob sie zur Wartung kommen, oder nicht. Das Werkzeug für die Wartung muß ich ja schließlich bereit stellen... Aha! :denk:

Diese Kosten muß ich auf meine Kunden umlegen. Mein Kaffee muß deutlich teurer oder weniger für den selben Preis werden. Wie auch immer. Ach, und einen Porsche kann ich mir trotzdem nicht leisten. Eigentlich kann ich mir von nicht mehr leisten.

Ich habe den Kaffee teurer machen müßen, ...

... weil die Banken sich vor wenigen Jahren voll verzockt haben, mit Milliarden gerettet werden mußten (unser Geld).

... weil die Griechen es total verkacken und mit Milliarden gerettet werden müßen (unser Geld).

... weil [hier irgendeien Sauerei nach Wunsch einsetzen] (unser Geld).

...

Die EZB berechnet den Banken Zinsen, wenn sie Geld einlagern. Hintergrund ist, die EZB möchte die Banken dazu bringen, Geld in die Wirtschaft zu investieren um diese anzukurbeln. Was machen die Banken? Sie denken sie neue "Geschäftsmodelle" aus, um die Wirtschaft bzw. Unternehmen weiter ausbluten zu lassen.

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