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Nano Versiegelung

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mad_flyer_one
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Nano Versiegelung

Beitrag von mad_flyer_one » Mi 27. Mär 2013, 09:22

Hi Leute,
hat jemand von Euch schonmal Erfahrungen mit Nano Versiegelungen gemacht?
Für die Windschutzscheibe hatte Kosi mal eine Versiegelung bei unserem alten Wagen gemacht, die war schon genial. Wie es mit dem "ganzen" Wagen aussieht, das weiß ich leider nicht. Vielleicht habt Ihr ja einen Tipp für uns. ;)

Biatch
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Re: Nano Versiegelung

Beitrag von Biatch » Mi 27. Mär 2013, 10:16

Viel kann ich dazu nicht beisteuern (jedenfalls aus eigener erfahrung nicht).

Hab auch schon davon gehört und bin auhc einigermaßen angetan davon aber is halt alles ein kostenfaktor. ;)

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Borderliner71
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Re: Nano Versiegelung

Beitrag von Borderliner71 » Mi 27. Mär 2013, 11:41

Erfahrungen habe ich damit nicht, jedoch schon davon gehört. Für mich wäre die Frage, wie groß die Schutzwirkung ist, insbesondere z.B. gegen Steinschläge und ähnliches. Ob der Schmutz abperlt? Wäre mir egal. Ein Auto zu waschen ist keine große Sache. Den Lack aber vor Beschädigungen zu schützen, kann sich rechnen. Wenn ich mir jedoch widerum die Preise anschaue...

Nehmen wir mal die "Autoveredelung" für 3 Monate. Kostet 249,- € und muß alle 3 Monate erneuert werden, so daß es 1.000,- € im Jahr kosten würde. Nach meiner Erfahrung hat ein Auto nach ca. 10 Jahren trotz (oder gerade wegen) regelmäßigem waschen einen sichtbaren Nachteil in der Lackoptik. In dem Falle hättest Du bereits 10.000,- € für Versiegelungen ausgegeben. Eine komplette Neulackierung würde weniger kosten. ;) Auch der Wiedervekaufswert wird meiner Meinung nach durch einen besseren Lack nicht um das Maß gesteigert, welches die Versiegelungen kosten.

Sauberes Auto durch abperlen von Schmutz ist eine Arbeitsersparnis beim putzen. Schutz des Lackes durch "glasharte" Oberfläche... :denk: Was passiert mit der Windschutzscheibe, wenn ein Steinchen (ich meine wirklich kleine Steinchen) es trifft? Richtig, es gibt einen kleinen Punkt, einen Ausbruch (unter dem Mikroskop ein Krater) in der Oberfläche. Aus was ist die Scheibe? Glas! Wenn die Oberfläche der Versiegelung "glashart" ist, was passiert mit ihr? Selbiges! ;) Glashart ist meiner Meinung nach nicht das Optimum. Flexibilität würde da sicher eher schützen. Und UV-Licht-Schutz wäre ebenso wichtig, da der Lack/die Farbe mit der Zeit unter Sonneneinstrahlung verblasst und davor scheint die Versiegelung nach der Beschreibung nicht zu schützen.

Nochmal zurück zum "verwittern" der Lackierung über die Jahre: Der Lack wird "matt", das kennen wir alle. Was ist passiert? Ist die "Farbe" beschädigt worden? Und warum kann ein Fahrzeugaufbereiter aus einem matten Lack wieder eine hochglänzende Oberfläche machen? Ganz einfach, was stumpf wird, ist der Klarlack über der eigentlichen Farbe (außer bei manchen neuen Autos, da wird das in einem Verfahren gemacht, soviel ich weiß). Das heißt, die Oberfläche wird mikroskopisch rau. Und eben das wird durch polieren (oder halt eben auch Versiegeln) geglättet. Beim polieren wird die Rauigkeit abetragen (genau deshalb sollte man ein Auto nicht zu oft polieren, denn irgendwann ist das Material weg :D ), so daß wieder eine glatte, glänzende Oberfläche entsteht. Versiegeln macht im Grunde selbiges, nur halt eben durch füllen der Rauigkeit. Eine anständige Polierung nach 10 Jahren hat im Grunde genommen als einen sehr ähnlichen Effekt und kostet viel, viel weniger.

Was die Scheiben betrifft, bin ich eh vorsichtig. Da habe ich solche "Abperlefekte" bereits ausprobiert. Es perlt, ja... erstmal... aber richtig toll wischen tut der Scheibenwischer nach meiner Erfahrung nicht mehr. Hinzu kommt, daß sich das Gummi offenbar ebenfalls mit diesem "Schmier" zusetzt und irgendwie scheinbar auch an der Scheibe "abperlt". Das Ergebnis fand ich katastrophal, habe die Scheibe mit einem brutalen reiniger von dem Zeug befreit, neue Wischer gekauft und putze seid dem einfach regelmäßig.

Und was mich echt stutzig macht:

Das Zeug ist "glashart" und nichts bleit auf ihm haften. Aber nach 1 - 3 Monaten "fällt es ab"? Irgendwie ist das für mich ein Widerspruch.

Warum:

Solche Versiegelungen oder Beschichtungen sind nichts ungewöhnliches. Bei Schiffen wird es mit speziellen Lacken (sogenannte Haifischhaut) am Rumpf gemacht, um das Ansetzen von Muscheln und ähnlichem zu verhindern und damit einen glatten, "spritsparenden" Rumpf zu erhalten. Ich habe noch nicht gehört, daß diese Schiffe alle 1 - 3 Monate ins Trockendock kommen müßen... ;)

Außerdem gibt es sowas auch bei Motorenbau. Zur Reibungsminderung und besseren Wärmeabfuhr (usw.) werden Kolben mit Keramik (die genaue Zusammensetzung ist eher ein Geheimnis) und Zylinderbohrungen mit Nikasil beschichtet. Die Belastungen sind um ein VIELFACHES höher und trotzdem muß auch das nicht alle 1 - 3 Monate erneuert werden. :D

Fakt ist aber auch, daß diese Anwendung nur auf sichtbaren Oberflächen gemacht wird. Das widerum halte ich für reine Augenwischerei, da zwar der Lack sicherlich Einfluß auf den Wiederverkaufswert hat, jedoch ein anständig versiegelter Unterboden (und da wird nix "vernanoiisiert") viel wichtiger ist, da... Thema Rost. Was bringt ein top Lack, wenn die Karre unten durchfault?
Die vermeintliche Versiegelung führt doch nur dazu, daß sich der Fahrzeughalter in Sicherheit wähnt und die Fahrezugpflege vernachlässigt. Und wenn´s unter dem Lack rostet, kann über dem Lack sein was will, er bröselt weg.

Mein Fazit:

Sicherlich funktionieren solche Versiegelungen auf irgendeine Weise. Die unumstrittenste Funktion (und damit auch Sinn) dürfte jedoch das Entleeren und Füllen von Geldbeuteln sein. Zuerst muß man sich wohl also fragen, was davon auf einen selbst zutrifft. ;)

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Re: Nano Versiegelung

Beitrag von mad_flyer_one » Mi 27. Mär 2013, 13:12

Borderliner71 hat geschrieben:Nehmen wir mal die "Autoveredelung" für 3 Monate. Kostet 249,- € und muß alle 3 Monate erneuert werden, so daß es 1.000,- € im Jahr kosten würde.
ähmmm...
alle drei Jahre ;)

Ich würde eh die für ein Jahr nehmen, kostet effektiv weniger als die drei Jahres Version (69 € pro Jahr = 207 € für drei Jahre --> 249 € für drei Jahre).

Ansonsten hast du mir ja sehr viele Infos gegeben. Das Auto selber wird sehr gut gepflegt und bekommt auch immer eine schöne Unterbodenwäsche ab. ;)

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Re: Nano Versiegelung

Beitrag von Borderliner71 » Mi 27. Mär 2013, 14:43

mad_flyer_one hat geschrieben:ähmmm...
alle drei Jahre ;)
Ohhh... :panik: Da habe ich mich aber voll verlesen. :denk: In dem Falle sieht die Sache natürlich ganz anders aus und diese Haltbarkeit klingt auch schon sehr viel realistischer.
mad_flyer_one hat geschrieben:Ich würde eh die für ein Jahr nehmen, kostet effektiv weniger als die drei Jahres Version (69 € pro Jahr = 207 € für drei Jahre --> 249 € für drei Jahre).
Ja, das würde ich auch so machen und halte ich auch für eine lohnende Investition, wenn es so funktioniert wie beschrieben. Im Beispiel mit den 10 Jahren wären Kosten in Höhe von 690,- € entstanden und das entspricht dann sehr wohl einer zu erzielenden Wertsteigerung aufgrund guter Pflege. Um beim eventuellen Verkauf belegen zu können, daß es sich um ein gepflegtes und nicht ein gerade erst aufbereitetes Fahrzeug handelt würde ich in jedem Fall empfehlen, die Rechnungen für die Versiegelung aufzuheben.
mad_flyer_one hat geschrieben:Ansonsten hast du mir ja sehr viele Infos gegeben. Das Auto selber wird sehr gut gepflegt und bekommt auch immer eine schöne Unterbodenwäsche ab. ;)
Das ist sehr wichtig, wobei man es nicht übertreiben sollte. Ordnungsgemäße Unterbodenwäschen (dazu zählt "mal mit dem Dampfstrahler drunter halten" nicht) ist definitv, gerade während/nach der Winterzeit sehr wichtig. Wobei "nach der Winterzeit" noch nicht jetzt ist! Im Augenblick sind die Straßen noch stark salzgeschwängert. Die abschließende "nach dem Winter-Unterbodenreinigung" sollte erfolgen, nachdem die ersten Frühlingsregenschauer das Salz wirklich von der Straße gewaschen haben. Und ganz wichtig ist auch, die Unterbodenversiegelung regelmäßig (alle 1 - 2 Jahre reicht) wirklich von einer Fachwerkstatt (am besten Karosseriefachbetrieb) prüfen und ggf. ausbessern zu lassen. Beim parken auf dem Randstreifen mal anständig aufgesetzt kann schon dazu führen, daß der Unterbodenschutz beschädigt wird. Da hilft dann auch die beste Reinigung nichts.

Betreffend des reinigens gilt, durchaus einen Dampfstrahler zu benutzen. Die sanfte "an mein Auto kommt nur ein wicher Schwamm-Methode" ist nur bedingt sinnig. Gerade die Radläufe (innen) und Zierleisten (Türen/Schweller) sollten gelegentlich mal mit Druck aus- bzw. unterspült werden. In den Radläufen und unter den Zierleisten sitzt oft sehr viel Dreck. Das reine waschen der Lackteile dient nur der Optik. Den Lack jedes 2. Wochenende polieren ist aber ein no go! Wie oben schon beschrieben, trägt man beim polieren immer ein klein wenig vom Klarlack ab und das sollte nur im Härtefall (matter Lack) erfolgen. Bis dahein nur reinigen, mehr nicht.

Ein Tip für festgetrocknete Mücken auf Stoßstange, Kühlergrill, Haube und Spiegel: Nur nicht polieren oder scharfe und teure Reiniger verwenden! Ein Blatt Küchenrolle in reinem Wasser tränken, auflegen und 5-10 Minuten einwirken lassen. Danach kann man den nun aufgewichten Kram in der Regel locker einfach abwischen (ggf. ein 2. Mal wiederholen). Schonender, einfach und billiger geht es nicht. ;)

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Re: Nano Versiegelung

Beitrag von mad_flyer_one » Mi 27. Mär 2013, 15:02

Ich muss zugeben, wir (eher meine Frau) fahren immer in die Waschanlage rein. Da kann man ja diverse Pflegegänge wählen. Meine Frau (ich darf ab und zu auch mal "fahren") nimmt meistens das "volle" Programm mit der Unterbodenwäsche.

Die Nano Versiegelung werde ich wohl machen. Wenn es so funktioniert, wie es beschrieben wurde, dann sollte sich die Investition lohnen. Mir geht es primär um Schutz und sekundär um den "Wiederverkaufswert". ;) Wenn man aber beides bekommt, dann sagt man ja nicht nein. :D

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Re: Nano Versiegelung

Beitrag von HigH_HawK » Mi 27. Mär 2013, 15:18

Borderliner71 hat geschrieben:Ein Tip für festgetrocknete Mücken auf Stoßstange, Kühlergrill, Haube und Spiegel: Nur nicht polieren oder scharfe und teure Reiniger verwenden! Ein Blatt Küchenrolle in reinem Wasser tränken, auflegen und 5-10 Minuten einwirken lassen. Danach kann man den nun aufgewichten Kram in der Regel locker einfach abwischen (ggf. ein 2. Mal wiederholen). Schonender, einfach und billiger geht es nicht. ;)
Da hilft auch eine Strumpfhose der holden Dame, oder ein Orangen-/Apfelsinen-/Zitronennetz (also die Netze, in welchen die Früchte im Supermarkt gekauft werden)

Diese einfach über einen Schwamm ziehen und dann leicht mit einem sanften Druck abrubbeln.

So wird der Klarlack nicht direkt beschädigt und du musst, wie Border schon schrieb, keine scharfen Reinigungsmittel benutzen.
mad_flyer_one hat geschrieben:Ich muss zugeben, wir (eher meine Frau) fahren immer in die Waschanlage rein. Da kann man ja diverse Pflegegänge wählen. Meine Frau (ich darf ab und zu auch mal "fahren") nimmt meistens das "volle" Programm mit der Unterbodenwäsche.
Ich weiß nicht, in wie weit die Technik dieser Waschstraßen vorangeschritten ist, bin dennoch skeptisch diese mit einem Nagelneuen Auto aufzusuchen. Ich würde hier lieber eine "Hand"wäsche vorziehen, da man so eine größere Kontrolle über den Waschvorgang hat.

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Re: Nano Versiegelung

Beitrag von mad_flyer_one » Mi 27. Mär 2013, 15:34

HigH_HawK hat geschrieben:
mad_flyer_one hat geschrieben:Ich muss zugeben, wir (eher meine Frau) fahren immer in die Waschanlage rein. Da kann man ja diverse Pflegegänge wählen. Meine Frau (ich darf ab und zu auch mal "fahren") nimmt meistens das "volle" Programm mit der Unterbodenwäsche.
Ich weiß nicht, in wie weit die Technik dieser Waschstraßen vorangeschritten ist, bin dennoch skeptisch diese mit einem Nagelneuen Auto aufzusuchen. Ich würde hier lieber eine "Hand"wäsche vorziehen, da man so eine größere Kontrolle über den Waschvorgang hat.
Unser alter "Neuwagen" war ebenfalls in der selben Waschanlange und wir haben keinerlei "extra" Mängel am Lack gehabt außer die Mängel durch normale Nutzung.

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